Der erste Monat dieser speziellen Reise ist nun (schon) um und ich denke es ist Zeit für ein erstes Fazit. Erstmal ein paar allgemeine Kapitel:
Die Lage im Tourismus
Thailand hat fast 40 Millionen Touristen im Jahr 2019 begrüßt und im letzten Jahr waren es dann 0,43 Millionen. Vor wenigen Tagen hat man mit einem kleinen Event den 10 Millionsten Touristen willkommen geheißen.
Für mich ist das sehr sehr deutlich zu spüren und zu sehen. Der King Power Duty Free Komplex in Bangkok, welcher zum Pullman King Power gehört, ist quasi leer. Früher sind insbesondere chinesische Touristen anzutreffen gewesen und es war laut und sehr sehr „trubelig“. Jetzt: gähnende Leere.
Auch in Hua Hin ist es verhältnismäßig „leer“. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist die Peak Saison und aktuell sind wir in der High Saison, was sich so aber nicht anfühlt. Nicht falsch verstehen: es ist spürbar, dass mehr los ist und nach meinem Dafürhalten hat es kaum Einschränkungen, dass die Zahlen weit weg von „vorher“ sind.
Und für mich ist es so ehrlich gesagt noch viel angenehmer – da entspannter. Aber für die Thais ist das schwieriger: die Touristen „fehlen“ doch sehr.
Die gute Nachricht ist, dass die aktuelle Entwicklung steil nach oben zeigt und ich drücke den Thais beide Daumen, dass sich das positiv für alle entwickelt.
COVID-19
Viele Thais tragen nach wie vor eine Maske in der Öffentlichkeit – auch draußen. Offen gesagt haben sie das aber auch schon vor der Pandemie getan und sich „dran gewöhnt“, wie ich vermute. Daher überrascht mich das auch keinesfalls. Pflicht ist es aber nicht mehr und so haben wir selbst so gut wie nie eine Maske auf. Meine Frau hat direkt nach dem verlassen des Flugzeugs gefragt und wir wurden mit den Worten „spielt keine Rolle“ in Empfang genommen…
Wenn ich das richtig verstehe, dann gibt es Zonen nach Ampelfarben, die unterschiedliche Gegenmaßnahmen in Abhängigkeit zum Infektionsgeschehen nach sich ziehen können. Hua Hin ist jedenfalls „grün“> gibt nix.
Auch wenn ich das in einem früheren Artikel schon erwähnt habe: seit Oktober 2022 gibt’s auch keine Voraussetzungen mehr die bzgl. der Pandemie erfüllt sein müssen, um einreisen zu dürfen.
Inflation
Wenn ich jetzt sage „alles ist teurer“ geworden, dann darf man das nicht falsch verstehen: damit möchte ich nicht jammern oder mich beschweren. Wenn eine Massage 2019 noch 200 Baht gekostet hat (eine Stunde), dann sind das jetzt 250 Baht. Mein Essen kostet durchschnittlich nicht mehr 40 Baht, sondern 60 Baht. Bei einem Umrechnungskurs von 1 zu 37 (etwa) ist das aber alles für uns Europäer total günstig.
Der Preis für einen Liter Benzin schwankte in den letzten 3 Monaten so zwischen 40 und 45 Baht.
Was mich etwas nervt ist, dass die Taxifahrer in Bangkok sich ihre Fahrten aussuchen. Das ist schon früher hin und wieder passiert – aber eher selten. Die Tarife wurden scheinbar nicht oder nur wenig an die Benzinpreise angepasst, was dazu führt, dass die Taxifahrer möglichst nur bestimmte Strecken fahren wollen, um den Gewinn zu maximieren. Ganz klar sind die Auswahlkriterien dabei nicht. Ich vermute man meidet Stau (in Bangkok fast unmöglich) und nimmt nur längere Strecken. Uns hat man jedenfalls oft „abgelehnt“ zu befördern. Meine Frau sagte, dass das eigentlich verboten ist – aber das interessiert ja niemanden^^ (genauso wie rote Ampeln oder Zebrastreifen eher eine Möglichkeit zum bremsen wären, aber nicht zwangläufig sein müssen).
Leben als „Einheimische“
Dies ist nun mein 14. Aufenthalt in Thailand (wow – bin selbst etwas ins Staunen gekommen beim nachzählen). Aber trotzdem ist vieles völlig anders – und fühlt sich auch „anders“ an.
Wir hatten in der Vergangenheit immer Hotels. Schön gemütlich morgens zum Frühstücks-Buffett, gemütlich eine Liege suchen am Strand oder Pool und einen Cocktail schlürfen… Ab und an ins Wasser und zur Massage. Regelmäßig einen Ausflug machen…. Und nun? Frühstück lasse ich regelmäßig aus und wir starten mit einem frühzeitigen Mittagessen (beispielsweise direkt nach dem Sport). Ach: Sport hab ich nicht gemacht wenn wir hier im Urlaub waren – auch eine Neuerung:-). Hin und wieder gehen wir irgendwo auswärts essen oder wir holen uns unten an der Straße etwas . Manchmal bestellen wir auch einfach.
Von Vorteil finde ich, dass man sich nicht an irgendwelche Öffnungszeiten halten muss, wie das im Hotel nun mal so ist. Nachteile kann ich da jetzt nicht so richtig erkennen.
Unsere Appartement-Anlage wird gut gepflegt und die Condos werden 1 x pro Woche sauber gemacht. Die Hotels sind etwas luxuriöser ausgestattet und verfügen über mehr Strandliegen – aber hey: kosten auch das doppelte bis dreifache von dem, was wir jetzt bezahlen.
Von Vorteil finde ich, dass unsere Anlage wirklich wirklich sehr ruhig und leer ist. Ja: die Straße nach vorne raus ist alles andere als ruhig. Aber im Pool sind Aaron und ich häufig ganz allein. Ich war bereits 3 x in Hua Hin und jeweils in einem anderen Hotel. Noch nie war es am Pool oder Strand derart ruhig und entspannt.
Selbstverständlich ist es trotzdem nicht nötig – in keinem der Hotels – sich eine Liege zu reservieren oder frühzeitig am Strand oder Pool zu sein.
Weihnachten
Weihnachtslieder laufen quasi rund um die Uhr und viele sind mit roter Zipfelmütze unterwegs. Malls und Supermärkte (auch unser Condo) sind alle schön geschmückt. Eigentlich ist es ja ein christliches Fest und die Thais sind fast alle Buddhisten, aber – vielleicht auch primär für die Touristen – Weihnachten wird schon auch ein bisschen gefeiert. Die Feiertage selbst gibt’s so nicht: alle müssen regulär arbeiten gehen.


