Dell Technologies World 2022 Las Vegas

Die DELL World ist in den Jahren 2020 und 2021 in eine digitale Veranstaltung konvertiert. Aber eines steht fest: das ist bei weitem nicht das gleiche!

Ich war 2019 zuletzt dabei und damals waren es 16.000 Teilnehmer. Von den Kollegen habe ich gehört, dass das wohl bzgl. der Teilnehmerzahl die größte Dell World aller Zeiten war. Unter den Bedingungen der Pandemie, und als erste Dell World, die nun wieder Vor-Ort stattfindet, finde ich die 8.500 Teilnehmer der 2022er DTW durchaus beachtlich!

Wie jedes Jahr fand die DTW im Mai statt (02.05. bis 05.05.). Las Vegas ist im Mai noch nicht zu heiß – bietet aber angenehm (früh)sommerliche Temperaturen.

Covid19 und die Folgen

Spannend ist, dass kurz vor unserer Reise bereits die Maskenpflicht in Großbritannien gefallen ist. In den USA wurde die Maskenpflicht gerichtlich gekippt und so musste man eigentlich niergendwo mehr Maske tragen – auch auf dem Flug in die USA nicht.

Auch auf der Veranstaltungsfläche war keine Maskenpflicht. Ich selbst gehörte während der Reise und Veranstaltung zu den wenigen die in Innenräumen mit Maske unterwegs waren. Bei mir hatte das einen pragmatischen Grund: zwei Wochen später wollte ich auf die Malediven in den Urlaub und da möchte man nicht mit Covid 19 Infektion flach liegen und nicht in den Urlaub können.

Trotzdem zugegeben: kein einziger Flugbegleiter hat eine Maske getragen auf meiner Reise und mit geschätzten 10 % Maskenträger in den Kongresshallen kam ich mir als absoluter Außenseiter vor – und war davon überrascht!

Dream Team

Ich war mit zwei meiner Arbeitskollegen unterwegs! Liebe Grüße an Carlos und Michel an dieser Stelle! Den ein oder anderen Kollegen / Bekannten aus Deutschland habe ich Vor-Ort getroffen.

British Airways Business Class Lounge London Heathrow

Unser Flug von Hamburg nach London startete um 7:30 Uhr in der Früh und ich finde wir sind sehr zeitig aufgestanden und haben uns den ersten Sekt um 9 Uhr morgens wirklich verdient:-).

Auf nach Chicago

Es war bis zuletzt etwas Unsicherheit darüber im Spiel, ob die DTW wirklich stattfinden kann wie geplant (die Pandemie lässt grüßen). Daher waren wir mit unseren Flugbuchungen etwas spät dran und die Direktflüge von London nach Las Vegas waren demnach ausgebucht. Für uns bedeutete das einen kleinen Umweg über Chicago.

Einreise in die USA – nicht am eigentlichen Zielort

Um das gleich vorweg zu nehmen: das ist etwas, was man eigentlich vermeiden sollte. Warum? Die Einreiseformalitäten müssen immer am ersten Flughafen erfolgen, den man in den USA erreicht. Und man darf seinen Koffer abholen und diesen danach wieder aufgeben. Beide Vorgänge brauchen etwas Zeit und da wird es kniffelig: man weiß vorher nicht genau, wie viel es braucht.

Außerdem ist zu beachten, dass es in den USA keine Transitbereiche gibt, wie wir sie kennen in Europa. Man muss also auch auf jeden Fall nochmal durch die Sicherheitskontrolle.

Wir haben nur Handgepäck dabei und wir hatten Hoffnung, dass das reichen müsste – aber es kam anders. Dazu später mehr.

Flug nach Chicago

Der nagelneue A350-1000 von British Airways ist auch mit der neuen Business Class ausgestattet – ein besonderes Highlight für mich, aber auch für meine beiden Kollegen.

Wir konnten nicht anders:

Schlafen war für mich auf diesem Tagflug nicht vorgesehen, aber gutes Essen schon:

Cronoa bedingt gibt es die 3-Gang-Menüs auf einem Tablet – um die Kontakte zwischen Kabinenpersonal und Fluggästen zu minimieren.

British Airways war die erste Airline mit flachen Sitzen in der Business Class (2006 eingeführt). Es wurde Zeit für ein Upgrade und ich finde den Sitz, die Privatsphäre und den Monitor insgesamt sehr gelungen.

Bei den BA Crew’s wurde ich noch nie enttäuscht: britische Höflichkeit und guter Service.

Verspätung

Wir sind in London schon viel zu spät losgeflogen. Da war schon fast klar, dass wir den Anschluss wohl nicht schaffen werden. Probiert haben wir es trotzdem – aber vergebens.

In Chicago mussten wir das Terminal wechseln, da der Inlandsflug am Terminal 3 starten sollte und wir am Terminal 5 angekommen sind. Unser Versuch bei American Airlines eine Information zum weiteren Vorgehen zu bekommen endete damit, dass wir wieder zurück geschickt wurden zu British Airways > Terminal 3. Auch sehr schön: keine Anschlussflüge am gleichen Tag mehr mit freien Plätzen > daher erst am folgenden Tag nach Las Vegas fliegen. Und auch sehr schön: getrennte Flieger! Ich und Carlos wurden auf United umgebucht und Michel ist mit American weiter geflogen. Glücklicherweise haben wir es aber zur Eröffnungs-Keynote noch geschafft!

Chicago

British Airways hat uns also nach einigen Stunden Wartezeit und Rennerei umgebucht und ein Hotel spendiert. Und wir sind los gezogen um was leckeres zum Essen aufzutreiben und etwas „amerikanischen Flair“ zu genießen:

Pulled Pork

Von Chicago haben wir (natürlich) nicht viel gesehen. Wir waren Essen und sind dann wieder zurück ins Hotel.

Dell World

Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie riesig die Veranstaltungsflächen sind. Die DTW fand, wie auch das letzte Mal, im Venetian / Palazzo Hotel statt. Zu diesem Hotelkomplex gehört eine Veranstaltungsfläche (früher hieß das Sands Expo) mit dem Namen „The Venetian Convention and Expo Center„, die locker für einige zehntausend Teilnehmer Platz bietet. Der Witz ist: viele Hotels bieten in Las Vegas eine derart gewaltige Veranstaltungsfläche an und mit 7.128 Zimmern (alles Suiten) bietet das Venetian / Palazzo auch gleich eine gewaltige Menge an Zimmern dazu. Bis 2015 war es noch der größte Hotelkomplex der Welt (seither das First World in Malaysia mit 7.351 Zimmern). Ah und wen es interessiert: 11.200 Mitarbeiter.

Über 150.000 verfügbare Hotelzimmer sind einer der wesentlichen Gründe, warum solche Veranstaltungen in Las Vegas stattfinden. Ebenfalls spannend: 16 der 20 größten Hotels der Welt stehen in Las Vegas.

Eröffnungs Keynote von Michael Dell

Kleines TV Studio im Convention Center

Was kann man erwarten?

Nun, man könnte denken, dass sich da alles um Server, Storage und Netzwerk dreht. Um Dinge halt, die Dell ja irgendwie verkaufen will. Ist aber weit gefehlt, denn es gibt Vorträge zu visionären Themen, die zwar mit IT zu tun haben (und irgendwie alle – auch DELL – betreffen), aber nicht direkt. Special Guests wie Matthew McConaughey (Schauspieler) oder Chris Wylie (Cambridge Analytica Whistleblower) haben sehr spannende Vorträge gehalten – auch Dr. Neil deGrasse Tyson (Astrophysiker), den die meisten wohl aus „The Big Bang Theory“ kennen dürften, waren dort.

Letztes Mal (2019) war Satya Nadella (CEO von Microsoft) dabei und hat die Zusammenarbeit mit DELL beim Thema Cloud verkündet. Und klar: bis dato gehörte VMware ja auch zu DELL und war natürlich mit zahlreichen Themen vertreten. Auch wenn VMware zu Broadcom wechseln sollte, würde ich vermuten, dass das auch so bleibt.

Alienware (Zielgruppe Gamer) ist natürlich auch immer am Start und baut Spiele-Arenen auf, hält Vortäge und führt Wettkämpfe durch. Spätestens mit „Alixxa“, die quasi professionell Fortnite spielt, muss ich wohl anerkennen, dass man mit „eSports“ seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Und ähnlich wie beim Fussball, spielt auch Alixxa in einer ganz anderen Einkommensliga als der durchschnittliche ITler (und müsste mit ihren jungen 24 Jahren eigentlich nicht mehr „arbeiten“). Ich versuche noch immer zu begreifen, wo der Reiz darin liegt, anderen stundenlang via twitch zuzugucken, wie die irgend ein Spiel spielen….. Und damit unmengen an Geld verdienen:-).

Zertifizierungen und Labs diversen Umfangs kann man direkt Vor-Ort machen:

Dieses Kapitel will ich mit ein paar Worten zur Organisation abschließen: die ist schlicht top! Mahlzeiten für 16.000 Teilnehmer zu organisieren, die alle zur gewünschten Zeit am gewünschten Ort zu versammeln, ihnen eine Fläche anzubieten, die immer den Eindruck von Großzügigkeit erweckt und alle Annehmlichkeiten bietet, die man sich für einen Kongress nur wünschen kann, gibts in dieser Qualität nur in Las Vegas (meine persönliche Erfahrung). Und klar: man darf keine Kulinarik auf hohem Niveau erwarten bei der Essensversorgung.

Solution Expo

Es gibts riesig viele Aussteller und mein Kollege hat den neuesten VR Kram ausprobiert:

Im Village gibts nett gestaltete Sitzecken, kleinere Events und Lounges (ich meine da war auch die Partner Lounge und die Lounge für die Alumni’s).

Für die deutschsprachigen Teilnehmer, die zumeist die größte Anzahl Besucher aus Europa stellen (Platz 3 hinter Kanada), gibt’s häufig auch eigene (kleine) Sessions mit spannenden Ankündigungen:

Wie ist Vegas denn so?

Verrückt und „völlig drüber“ würde es wohl am besten beschreiben. Ob es nun die langen Wege innerhalb der Hotels sind um von A nach B zu kommen (20 Minuten innerhalb des Hotel-Komplexes sind da schnell „gelaufen“), oder die gewaltigen Nachbildungen wie der Eiffelturm, die Freiheitsstatue und der berühmte Markusplatz in Venedig. Alles wirkt „erschlagend“ und schwer beeindruckend. So kann man die ganze Stadt wunderbar beschreiben.

Eingangshalle vor dem Casino @Venetian
Die Rolltreppe führt vom Convention Center zum Nachbau des Markusplatzes
Nachbau Markusplatz im Venetian Hotel (die Decke ist nicht echt)
Nachbau der venetianischen Kanäle mit der Option einer Gundelfahrt

Natürlich haben die Hotels alle riesige Casinos. Mit Absicht ohne Tageslicht und Uhren findet man auch keine. Man soll sich als Gast ja schön auf’s spielen und Geld ausgeben konzentrieren:

Riesige Shpping Malls gehören auch eigentlich zu dem Hotel.

Da ahnt man nichts böses und dann das:

Wenn es um die Aussage „völlig drüber“ geht, dann sollte man sich mal das folgende Video ansehen. Ich möchte noch daran erinnern, dass wir mitten in der Pandemie sind:

Der Strip ist übrigens 6,8 km lang. Jedes der Hotels am Strip ist ein eigener kleiner (oder größerer) Themenpark und man unterschätzt tatsächlich die Entfernungen, die man hier zurücklegen muss. Nach Old Vegas würde ich empfehlen einfach Uber zu nehmen (haben wir auch getan). Am nördlichen Ende des Strips kommt nis spannendes mehr bis man dann auf Old Vegas trifft.

Ach egal…. eins noch (weil ich die Musik so geil finde):

Golden Nugget (guter Anlaufpunkt in „old Vegas“)

Kein Schnäppchen

Während der Convention kosten die Zimmer im Venetian oder dem dazugehörigen Palazzo immer um die 300 Dollar plus Steuern. Hinzu kommt die „Resort fee“. Eine Gebühr die von so gut wie allen Hotels in Vegas erhoben wird und die dann Fitnessstudio, WLAN und so weiter beinhaltet.
Wir haben einfach gegenüber im Mirage geschlafen (auch ein cooles Hotel und da kostete die Nacht nur 100 Dollar plus „Resort fee“ und Steuern).

Mirage

Übrigens hat die Hard Rock Gruppe das Mirage für schlappe 1,1 Mrd. US$ gekauft. Ich meine der Name darf noch 3 Jahre verwendet werden vom neuen Eigentümer und dann wird der wohl verschwinden. Gut, dass wir nochmal da waren!

Übrigens kann es auch ein Nachteil sein, nicht im Konferenzhotel zu residieren: ich war zur Defcon in Las Vegas und auch die fand im Venetian statt. Den ein oder anderen überbuchten Vortrag hätte ich wenigstens per Stream in meinem Hotelzimmer sehen können – aber so hab ich ihn gänzlich verpasst.

Schon ganz lässig die Rezeption mit riesigem Aquarium (in dem auch gerade ein Taucher am reinigen ist)

Das Kapitel „kein Schnäppchen“ möchte ich noch mit ein paar allgemeinen Dingen abschließen:
günstig sind die USA generell nicht – ganz im Gegenteil. Das teuerste Glas Gin Tonic meines Lebens habe ich an der Poolbar im Palazzo getrunken- für 35 US$ inkl. Steuern und Trinkgeld (bei einem ist es dann auch geblieben). Man wird während der Convetion gut mit Essen und Getränken versorgt – allerdings nicht am Abend. Das Hard Rock Café südlich auf dem Strip ist immer eine Institution für mich um einen guten Burger bei guter Musik zu futtern – und das zu einem fairen Preis. Ebenfalls gut und günstig ist Frühstück bei Denny’s, die es quasi an jeder Ecke gibt (eins direkt neben dem Venetian). Ein kulinarisches Highlight ist Denny’s allerdings nicht.

Und: meidet die Wochenenden! Am Wochenende kosten die Hotelzimmer das dreifache – routinemäßig. Außerdem ist es dann quasi überall mega voll.

Cocktails gibts hier….

Ein paar Eindrücke vom Strip

Ich war schon privat und dienstlich in Vegas. Aber trotzdem war ich nur in einigen Hotels und es gäbe noch unheimlich viel zu sehen – ganz sicher. Ein paar Eindrücke für euch, beginnend mit dem Veranstaltungshotel:

Palazzo (Teil des Venetian)
Treasure Island (neben dem Mirage)
Paris Paris
Paris Paris
Belagio und Ceasar’s Palace
Ceasar’s Palace
Park MGM
New York New York
New Yrok New York
Luxor
Hier waren wir sehr gut essen: hell’s kitchen by gordon ramsay

Erwähnt hatte ich es schon: viele Hotels bieten eigene kleine (eher größere) Shopping Malls. Beispielsweise die vom Ceasar’s Palace:

Abgesehen von Musicals, Theater-Shows, Konzerten und Magier-Shows bieten viele Hotels auch (ganz kostenlos) kleinere, aber durchaus – nennen wir es mal so – „Signature Shows“. Das Bellagio beispielsweise:

Mitten im Nichts

Die deutsche Kunden-Community war, wie auch 2019, auf eine kleine Ranch eingeladen (etwa eine Stunde Fahrt mit dem Bus). Rustikal, aber mega Aussicht, super Service und coole Veranstaltung:

Und auch passende Musik:

Gewöhnungsbedürftig

Preise werden eigentlich immer ohne Steuern und Trinkgeld genannt. Da Trinkgeld bei 15 bis 20 % liegen sollte (eher 20) und das auf den Bruttobetrag drauf kommt (8,25 % Steuern in Nevada), kommt also immer noch ein Drittel drauf.

Ganz großartig finde ich übrigens die unglaubliche Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner. Der ein oder andere möge jetzt denken, dass das ja am Trinkgeld liegt, von denen die Service Kräfte leben müssen, aber das nicht richtig. Ich erlebe das eigentlich immer und überall so – ausnahmslos.

Ebenfalls merkwürdig kommen mir Hinweisschilder am Hoteleingang vor, doch bitte auf das tragen von Waffen zu verzichten:-).

Mein Schlusswort

Am letzten Abend der Veranstaltung gibt’s immer einen sog. customer appreciation event.

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